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Legasthenie und das akustische Gedächtnis – Warum das Hören trainiert werden muss



Legasthenie ist weit mehr als nur Buchstabenverwechslung oder Schwierigkeiten beim Schreiben. Sie betrifft grundlegende Prozesse der Sprachverarbeitung – dazu gehört neben der visuellen auch die akustische Wahrnehmung. Besonders das akustische Gedächtnis spielt eine zentrale Rolle beim Lesen- und Schreibenlernen. Doch warum ist gerade dieser Bereich so wichtig – und wie kann er gezielt gefördert werden?


1. Was ist das akustische Gedächtnis?

Das akustische Gedächtnis ermöglicht es uns, gehörte Informationen abzuspeichern und bei Bedarf wieder abzurufen. Im schulischen Alltag betrifft das unter anderem Laute, Silben, Wörter oder sogar ganze Satzstrukturen. Kinder mit Legasthenie haben oft Schwierigkeiten, sich gehörte Sprachmuster langfristig einzuprägen. Das führt dazu, dass Laute beim Schreiben weggelassen, vertauscht oder falsch wiedergegeben werden.

Beispiel: Ein Kind hört das Wort Blume, erinnert sich aber beim Schreiben nur an Bume – weil das akustische Bild nicht vollständig abgespeichert wurde.


2. Warum ist die auditive Wahrnehmung so entscheidend?

Beim Lesen- und Schreibenlernen ist es unerlässlich, dass Kinder Laute sicher unterscheiden und korrekt zuordnen können. Die akustische Differenzierung – also das Erkennen von feinen Unterschieden wie b und p oder t und d – ist dabei zentral. Nur wer hört, was gesagt wird, kann es auch richtig verschriftlichen.


3. Akustische Wahrnehmung gezielt fördern

Ein reines Üben von Lesen und Schreiben reicht oft nicht aus. Stattdessen sollten spielerische Hör-Übungen in den Alltag integriert werden – angepasst an den Entwicklungsstand des Kindes. So wird das Lernen leichter und nachhaltiger.


Geeignete Förderübungen:

Lauschspiele – Trainieren das genaue Hinhören (z. B. „Welches Tier macht dieses Geräusch?“)

Reim- und Silbenspiele – Fördern das Sprachgefühl und die phonologische Bewusstheit

Klanggeschichten – Unterstützen das akustische Gedächtnis durch Geschichten mit Geräuschen

Geräuschememory oder Klangpaare – Schärfen die akustische Differenzierung

Sätze nachsprechen und vervollständigen – Fördern die auditive Merkfähigkeit

Rhythmus- und Klatschübungen – Verbessern das Hören von Silben und Sprachrhythmen

Wortketten und Hör-Diktate – Trainieren die Merkspanne und das genaue Hinhören

Geräusche zu Bildern zuordnen – Unterstützt das Verknüpfen von Hören und Sehen

Fehlende Laute erkennen – Fördert das genaue Lauschen und die Lautanalyse


4. Fazit: Erst genau hören – dann sicher schreiben

Viele Schwierigkeiten beim Schreiben haben ihren Ursprung in einer nicht ausreichend entwickelten auditiven Wahrnehmung. Kinder mit Legasthenie profitieren daher enorm von einem gezielten Training ihres akustischen Gedächtnisses – spielerisch, individuell und regelmäßig.

💡 Wichtig: Wer nur an den schriftlichen Symptomen arbeitet, übersieht oft die eigentliche Ursache. Eine starke Hörwahrnehmung ist die Basis für sicheres Schreiben!



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Wenn du dich für passende Übungen interessierst,

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