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Legasthenie und das optische Gedächtnis – Warum das Wahrnehmungstraining so wichtig ist

Legasthenie ist weit mehr als nur das Vertauschen von Buchstaben oder Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben. Sie betrifft die differenzierte Wahrnehmung und Verarbeitung von Sprache und geht oft mit besonderen Herausforderungen einher. Besonders das optische Gedächtnis und die visuelle Wahrnehmung spielen eine zentrale Rolle. Doch warum genau sind diese Fähigkeiten so entscheidend, und weshalb sollte ihre Förderung ein fester Bestandteil des Lernprozesses sein?


1. Was ist das optische Gedächtnis? 

Das optische Gedächtnis hilft uns dabei, Bilder, Formen, Buchstaben und Wörter zu erkennen, zu speichern und wieder abzurufen. Wenn ein Kind ein Wort liest, merkt sich das Gehirn, wie dieses Wort aussieht. Beim nächsten Mal sollte es das Wort idealerweise wiedererkennen, ohne es neu zusammenzusetzen. Kinder mit Legasthenie haben oft Schwierigkeiten, sich diese Wortbilder zu merken, was das Lesen verlangsamt und anstrengender macht. Das kann man sich vorstellen wie ein Puzzle: Während einige Kinder sofort das gesamte Bild erkennen, müssen andere jedes Teil neu zusammensetzen.


2. Warum ist die visuelle Wahrnehmung wichtig? 

Neben dem optischen Gedächtnis spielt die visuelle Wahrnehmung eine zentrale Rolle beim Schriftspracherwerb. Kinder müssen:

  • Buchstaben unterscheiden (b/d, p/q, m/w)

  • Wortbilder als Ganzes erfassen

  • Muster und Strukturen erkennen

Ist die visuelle Wahrnehmung nicht ausreichend geschult, kann es zu Problemen beim Lesen und Schreiben kommen. Besonders die schnelle Wiedererkennung von Wörtern und das Lesetempo leiden darunter.


3. Wahrnehmung trainieren – Die Basis für erfolgreiches Lesen und Schreiben 

Viele Kinder mit Legasthenie profitieren enorm von einem individuell angepassten Wahrnehmungstraining. Dabei ist es wichtig, die Übungen auf die spezifischen Herausforderungen des Kindes abzustimmen. Das bedeutet nicht, dass sie einfach mehr lesen oder schreiben sollten – sondern dass gezielte spielerische Wahrnehmungsübungen in den Alltag integriert werden.


Dazu gehören:

Suchbilder & Fehlersuchspiele – Trainieren die Unterscheidung von Details

Muster- und Reihenfolgen-Training – Stärkt die Strukturwahrnehmung

Schnelles Wiedererkennen von Wortbildern – Fördert das Lesenlernen

Buchstaben- und Zahlen-Memory – Fördert das optische Gedächtnis und die Unterscheidung von ähnlichen Zeichen

Schattenbilder zuordnen – Unterstützt die visuelle Differenzierung

Buchstabenlabyrinthe – Trainiert die Orientierung im Schriftbild und stärkt das Mustererkennen

Serien von Bildern oder Symbolen in der richtigen Reihenfolge nachstellen – Fördert die Serialität

Fehlende Details in Bildern finden – Schult die visuelle Wahrnehmung und Detailgenauigkeit

Wort-Bild-Zuordnungsspiele – Unterstützt das schnelle Erkennen von Wortbildern


4. Fazit: Erst die Wahrnehmung, dann die Schrift! 

Wer nur an den Symptomen von Legasthenie arbeitet, ohne die Ursache – eine unzureichend trainierte Wahrnehmung – zu beachten, bleibt oft in einem frustrierenden Kreislauf stecken. Kinder profitieren enorm davon, wenn ihre visuelle Wahrnehmung und ihr optisches Gedächtnis gezielt gestärkt werden, bevor sie am Schriftbild arbeiten.

💡 Daher gilt: Wahrnehmung ist die Voraussetzung für sicheres Lesen und Schreiben! Durch spielerische Übungen und gezieltes Training kann jedes Kind Fortschritte machen – und mit der richtigen Unterstützung wird Lernen wieder leichter und motivierender.


Wenn du dich für passende Übungen interessierst,

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